Prolog

Es ist mittlerweile gute Tradition, daß die Familie Zaric auf Ihren Reisen in den Sommerurlaub die Sicherheit an deutschen Flughäfen testet.

2018 hatte Schatzi sich vorgenommen herauszufinden ob die Sicherheit Kontrollen an Flughäfen mit Billig Airlines wie Dortmund genauso gründlich sind wie die am Frankfurter Flughafen und der Lufthansa, als Luisa meine älteste Tochter 2017 vergeblich versuchte hatte 30cm lange Grillspiesse im Handgepäck nach Israel zu transportieren.

Dieses Mal ging es darum 8 ca 60cm lange Konfetti Kanonen nach Serbien zu schmuggeln - wobei als größtes Risiko der Zollbeamte am Ankunftsterminal der Nikola Tesla Flughafen in Belgrad eingestuft wurde, der uns bisher bei jeder Anreise zielsicher aus der Menge der Einreisenden ausgewählt hatte, um unsere Koffer ein weiteres Mal zu kontrollieren, auf der Suche nach nicht angemeldeten Luxusgütern.

Da es diesmal nicht nur in einen gewöhnlichen Sommerurlaub der Familie Zaric ging, sondern neben dem Besuch einer interkulturellen Hochzeit von Immigranten 2ter Generation, sondern auch die Party zu meinem 50sten Geburtstag stattfinden sollte, fiel das Gepäck der Damen etwas größer aus.

Nicht nur das von den weiblichen Mitreisenden 3 Abendkleider für die diversen Veranstaltungen eingepackt worden, nein es wurden auch noch bis zu 4 Paar Schuhe mit sperrigen, hohen Absätzen hinzugefügt. Darüber hinaus hatte Schatzi entschieden ein umfassendes Elektro Equipment einzupacken. Von einem Polaroid Drucker, über eine Taschenlampe für Extremsportler bis hin zu einem portablen Projektor war alles dabei. Und zu guter Schluss eben auch die ominösen Konfettikanonen - die eine wichtige Rolle zu meiner Party spielen sollten.

Am Ende hatten wir 2 sehr große Koffer, 4 große Koffer, 2 Handgepäck Koffer, 5 Rucksäcke und eine Gucci Tasche - Ziel war es durch die hohe Anzahl der Gepäckstücke den bereits erwähnten Zollbeamten zu verwirren, um die Konfetti Kanonen unbemerkt ins Land zu bringen.

Zunächst lief alles nach Plan. Ohne emotionale Zusammenbrüche der Pubertiere waren wir bereits um 5:30 morgens fertig vor dem Haus und warteten auf Susana und Matthias, unsere Nachbarn die Schatzi ebenfalls zu meiner Party eingeladen hatte.

Gemeinsam ging es nun nach Dortmund. Und da die Girls noch aufgrund der frühen Startzeit in sich ruhten, verlief dieser Teil der Reise ohne weitere Diskussionen über den von meinen Töchtern oft diagnostizierte Platzmangel auf der Rückbank in der E-Klasse.

Angekommen am Flughafen trafen wir nun auf diverse Familien Mitglieder, die ebenfalls auf dem Flug nach Belgrad eingecheckt waren - glücklicherweise aber nur zur bereits erwähnten Hochzeit flogen.

Nachdem wir unsere Koffer am Check in aufgeben hatten, verlies ich die Reisegruppe mit den 3 Pubertieren, Richtung Handgepäck Kontrolle und überließ Susana und Matthias dem unkontrollierten Kommunikationsdrang meiner Frau mit sich, den bereits erwähnten diversen Familienmitgliedern und vollkommen fremden Mitreisenden.

Da ich in meiner planerischen Vollkommenheit schon sehr früh die Flüge gebucht hatte saßen wir in der ersten Reihe, was irrtümlicherweise von meinen Töchtern als first class interpretiert wurde, egal!

Peinlicher war es das wir nicht nur als erstes den Flieger bestiegen hatten, nein wir wurden auch von dem Rest der mitreisenden Clan Mitgliedern die nach und nach in den Flieger stiegen aufs herzlichste begrüßt, was die gesamte Boarding Zeit um 15min verlängerte und die Geduld der unbekannten Mitreisenden auf eine harte Bewährungsprobe stellte.

Nachdem wir die Flughöhe erreicht hatten und die Anschnallzeichen erloschen waren, erhoben sich nun die vor allem weiblichen Mitglieder des Clans und gingen von Reihe zu Reihe um sich ausgiebig und lautstark zu unterhalten und Ihrem genetisch verankerten Kommunikationsdrang nachzugehen.

Nach knapp 2 Stunden und der Erkenntnis das meine Frau mit halb Bielefeld scheinbar verwandt ist landeten wir endlich.

Schnell ging es raus aus dem Flieger Richtung Gepäckband. Hier zahlte sich nun das jahrelange Lauf Training an internationalen Flughäfen aus und wir ließen Dank Poleposition die anderen Fluggäste hinter uns.

Plötzlich wurden wir an dem Erreichen der Immigration durch eine nach verbrannten Plastik, übelriechenden Nebelbank behindert.

Reflexartig riss ich Emma an mich und stürmte durch den Seiteneingang des Dutyfree, vorbei an den gaffenden und verunsicherten anderen Fluggästen, in Richtung Passkontrolle.

Geschafft, wir ( Emma, Luisa und ich ) betraten nun serbisches Hoheitsgebiet.

Es dauert weitere 15min bis auch Schatzi und der Rest der deutschen Reisegruppe #Oliver50sparty mit leichten Rauchvergiftungen das Kofferband erreichten.

Nun konnte es eigentlich losgehen, dachte ich denn die ersten Koffer kamen.

Erst der von Carlotta, dann nach und nach auch die anderen, bis auf den einen, großen - Schatzis Konfettikanonen Koffer.

Noch hofften wir, das er gleich käme und verabschiedeten uns von den anderen Mitreisenden, bis das Band plötzlich stoppte, ohne den letzten Koffer auszuwerfen.

Schatzi wurde offensichtlich nervös - ich nicht, hatte ich doch meinen Koffer.

Nach weiteren 10min konnte ich die beste aller Ehefrauen nun davon überzeugen den lost&found Counter aufzusuchen.

Ich verstehe ja leider nicht viel serbisch, aber schnell wurde klar das der Beamte den Namen Zaric und das Corpus Delicti kannte.

Bereits in Dortmund war der Koffer aufgefallen und man hatte uns ausgerufen, um den Inhalt auf Sprengstoff zu prüfen. Da wieder irgendeine 400€ Kraft mit Immigration Hintergrund und mangelnden Sprachkenntnissen dies aber gemacht hatte, hatten wir NIX verstanden.

Super jetzt werde ich ohne Konfettikanonen auf meiner Party performen müssen! Viel schlimmer sind doch vermutlich auch Schatzis Klamotten bei der Sprengung des Koffers in tausend Fetzen gerissen worden und auf mich kommt ein Marathon Shopping zu, um die vernichteten Klamotten zu ersetzen.

Aber zum Glück ist letzteres nicht eingetreten. Den Koffer konnten wir am Montag, nach der Party ohne die Konfetti Kanonen abholen und ich dachte nur wie super fängt das alljährliche Urlaubsdrama schon wieder an.

Fortsetzung folgt.....