Heute geht es nach Ljubljana auf den Weihnachtsmarkt. Schon lange hatte ich mir das vorgenommen und endlich klappt es dieses Jahr.

Wie immer packt die beste aller Ehefrauen die ganze Nacht ihr Handgepäck, bzw. zögert sie das Packen raus bis um Mitternacht. Egal dieses Mal achte ich auf den richtigen Mantel, soll ja kalt werden. Und noch einen werde ich dieses Jahr nicht kaufen - ist zumindest mein Vorsatz.

Die Nacht ist vorüber auch für die  beste aller Ehefrauen und so machen wir uns auf den Weg Richtung Autobahn/ Flughafen. Irgendwo bei Bad Oeynhausen meldet sich der Magen von Schatzi. Ihre notorische Reise Nervosität und das aufeinander prallen von Gulasch mit Sauerkraut und Schokolade fordert ihren Tribut und das unmittelbare stoppen des Wagens. Geht nur leider nicht, keine Raststätte in Sicht und um die Uhrzeit halte ich den Standstreifen für äussert gefährlich. Was bleibt ist das Fenster und das reduzieren der Geschwindigkeit auf 80kmh.

Während ich mich auf die Strasse konzentriere und versuche die Geräusche rechts von mir zu ignorieren, beugt sich die beste aller Ehefrauen aus dem Beifahrerfenster und entledigt sich dem Gulasch mit Sauerkraut. Dieses wird aufgrund einer ungünstigen Windböe allerdings nicht auf der Strasse landen, sondern in großen Teilen auf dem rechten hinteren Kotflügel, oder wie ich ihn ab jetzt nenne Kotzflügel. Das stellen wir allerdings erst im Parkhaus in Hannover fest.

Dort angekommen geht es zum Frühstück und da nun wieder Platz im Magen ist, bestellt Schatzi auch gleich mal ein MC Croissant mit extra viel Käse und einen Pfefferminztee, wohl bekommt´s.

Der Flug nach München ist problemlos und Dank einer sensationellen Planung erreichen wir auch in time das Gate mit dem Anschlussflug nach Ljubljana/ Laibach.

Nur verzögert der plötzlich einsetzende Schnee unseren 35minütigen Weiterflug um knapp eine Stunde. Aber noch ist alles gut.

Am Flughafen erwartet uns schon der Fahrer der uns ins Zentrum bringen wird. Während der Fahrt schwelgen er und meine Frau noch in alten Zeiten von Tito und als die jugoslawische Welt in Ordnung war und vergessen darüber das ein Deutscher mit begrenzten jugoslawischen Sprachkenntnisse mit im Auto sitzt. Am Park Zvedzda lässt uns der Fahrer dann aussteigen und wir folgen google maps zur Unterkunft Mescanka.

Das Boardinghouse liegt direkt an der Ljubljanica mitten in der Altstadt. Unser Apartment ist in der 1. Etage  und ist modern eingerichtet. Zur Begrüßung gibt es einen našu kafu (Mokka). Wir packen unsere Koffer schnell aus und es geht raus in das Zentrum. 

Kljucavnicarska 4

1000 Ljubljana

+386 51 880 044

Da es jetzt schon Mittag ist und es im Flieger nur ein Wasser gab, geht es direkt zum Lunch. Das Slovenska Hiša ist ein Restaurant das zum Boarding House gehört. Hier gibt es lokal food und guten Cappuccino. Ich bestelle eine gemischte Platte für Madame und für mich Grillwurst mit Sauerkraut. So gestärkt geht es nun endlich auf Erkundungstour.

Wir bleiben zunächst auf rechten Flussseite und folgen der Ljubljanica Richtung Norden und entdecken hinter den Tromostovje Brücken auf dem Moji Štruklji einen weiteren Ableger des Weihnachtsmarktes mit einem fantastischen Grillstand. Den werden wir dann heute Abend besuchen um die Kobasice Würstchen zu geniessen.

Danach geht es weiter durch die Altstadt zurück auf dem Mestni Trg vorbei am DM, den werden wir auf dem Rückweg besuchen, um Shampoo zu kaufen. Heisst es doch sich schick machen, geht es heute Abend zum MC Stojan Konzert in den Club Troja.

Pünktlich zum Nachmittag kehren wir dann noch zum Kaffee trinken ein, diesmal in ein kleinen Independent Coffee Store am Ende der Fußgängerzone. Fahrräder hängen von der Decke, das Publikum eher local, als Touristen.

Danach geht es zurück zum Appartement zum verdienten Powernapping, mussten wir doch schon um 05:00AM aufstehen.

Gegen 18:00PM werde ich langsam wieder wach, die beste aller Ehefrauen schläft noch ihren Schönheitsschlaf während ich einen Mokka koche, das ist gar nicht so leicht, ist es bereits dunkel und das Küchenlicht ist zu klein und zu schwach.

Gegen 19:00PM meldet sich dann auch Frank, seine Maschine aus Istanbul ist gelandet. 

In 45min wird er dann im Zentrum sein, wo ich ihn abholen werde, während die beste aller Ehefrauen sich dann fertig machen wird.

Alles läuft nach Plan und so können Frank und ich schon den ersten Glühwein trinken, für mich eine vollkommen neue Erfahrung einen weissem Glühwein.

Es ist mittlerweile 22:00PM und wir warten gemeinsam auf Sinny am Zvezda Park. Ihr Zug hatte Verspätung, aber zum Glück hat sie noch Ihren Flieger aus Frankfurt bekommen. Jetzt heisst es sich zurecht machen - MC Stojan wartet im Club Troja auf uns.

Wir laufen wieder hoch zum Taxistand und fahren ca. 7min zum Club Troja. Der liegt irgendwo auf einer Anhöhe und nachdem wir die 6 Treppen überwunden haben stehen wir in einer Schlange von Teenagern. Wobei die Mädels ausgesprochen hübsch sind, die Jungs hingegen recht langweilig und blass. Natürlich fallen wir auf. Nicht nur wegen unserem Alter, nein die Bärte von Frank und mir sind schon sehr außergewöhnlich und Sinny als Asiatin sticht hier komplett heraus. An der Kasse werden wir dann auch noch gleich gefragt woher wir kommen. Um anzugeben übernehme ich das Wort und erkläre wie kommen aus Deutschland, Serbien, Korea und Istanbul. Der Glatzkopf ist beeindruckt und verstört gleichzeitig. Und weil die Türken hier nicht so beliebt sind, muss ich noch schnell erklären, das Frank zwar aus Istanbul kommt, aber Deutscher ist. 60€ ärmer betreten wir den Club. Der ist voll und wenig pompös, schon in die Jahre gekommen aber die Stimmung ist gut. Es wird mitgesungen und ständig werden Wodkaflaschen mit Goldregen serviert. Naja ein wenig an die Bierbörse auf dem Boulevard erinnert es schon, nur das hier die Mädels sich besser anziehen. Nach knapp 90min ist es endlich soweit und mein Idol MC Stojan tritt auf. Die Handys werden gezückt und seine Hits werden vom Band gespielt. Dabei singt öfter das Publikum, als der Meister selber. Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt. Nachdem er LaMiami performt hat verschwinden wir aus dem Club und fahren zurück ins Boardinghouse.