Epilog

Wir sind auf dem Weg zurück von Jerusalem nach Tel Aviv und die beste aller Ehefrauen hat entschieden, dass es für alle das Beste sei direkt nach der Ankunft in Tel Aviv essen zu gehen. Wie immer ist dies ein brillanter und klug durchdachter Schachzug meiner Göttergattin. Dann können wir nach dem Essen direkt ins Bett fallen und den Tag und das erlebte an uns vorbei ziehen lassen und das in einer äußerst, komfortablen Position.

Miss Dramaqueen oder mit ihrem Zweitnamen „La Gourmesse“ läuft bereits das Wasser im Munde zusammen und kurz vor dem dehydrieren faselt sie etwas von „Premium Pizza“ und einem anschließenden Dessert in einem 3 Sterne Restaurant. Leider hat sie die Rechnung ohne den „allzahlenden“ und durchaus genervten Alpha Vater gemacht, der durch die permanenten Streitigkeiten der 3 „Sister of Desaster“ mehr als nur genervt ist. Ich entscheide das wir zum coolen und hippen Selfservice Italiener um die Ecke gehen - da gibt es meine Lieblings Pasta und darauf habe ich heute verdammt viel Lust. Da Miss Dramaqueen aufgrund von temporären Gefühlsmissstimmungen das letzte Mal nicht mit beim Italiener war, kennt sie diese hippe Location nicht und hält diese aber wegen dem Zusatz Selfservice für eine „Absteige“ - vermutlich da sie wohl jetzt das Essen selbst zum Tisch tragen muss und nicht bedient werden wird.

An dieser Stelle sei nur der Form halber darauf hingewiesen, dass ich mit meiner Familie noch nie in irgendeiner Absteige zum Essen gewesen bin!

Dramaqueen bekommt sich jetzt nicht mehr ein. Eine Flut von wüssten Hass Triaden finden den Weg mitten aus ihrem vor Zorn geröteten Gesicht. Ich befürchte, dass sie noch einen Kollaps bekommt oder aufgrund der körperlichen und emotionalen Anstrengung hier auf dem Boulevard zusammen brechen wird. Sie schimpft wie ein Rohrspatz vor sich hin. Und da es keinen Knopf zum ausschalten gibt geht dies den ganzen Weg von der Bushaltestelle bis zur „Absteige“ dem israelischen „Selfservice“ Italiener.

Ich frage mich was die armen Passanten und Residents gedacht haben als sie dieses wild herumgestikulierenden Pubertier in einer Sprache gehört haben, die sie wohl mit nichts Gutem in Verbindung bringen. Gott sein Dank sind wir nicht mit Steinen beworfen worden.

Endlich nach unerträglichen 15min erreichen wir mein Ziel. Dort angekommen versiegt die Quelle der empörten Entgleisungen für einen kurzen Moment, denn Dramaqueen stellt fest, das dies eine durchaus ihren „Ansprüchen“ - wenn auch mit Abstrichen - akzeptable „Absteige“ ist. Ganz still wird sie leider nicht. Die beste aller Ehefrauen hat doch tatsächlich vergessen die extra Portion Pilze zu den Gnocchi zu bestellen und dabei hatte „La Gourmesse“ doch ausdrücklich und unmissverständlich darauf hingewiesen. Es ist eben kein Verlass mehr auf das Personal. Zum Glück hat unsere Dramaqueen Hunger und da es sich mitvollem Mund schlecht schimpfen lässt versiegt nun endlich die Quelle der verbalen Empörung und Beschimpfungen und für ein paar Minuten kehrt dann auch tatsächlich Ruhe ein.

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