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Heute ist ein besonderer Tag, das habe ich gleich beim Aufstehen gemerkt. Die beste aller Ehefrauen ist verstimmt! Noch ahne ich nicht als Mann woran es liegen könnte und welche Folgen dies für den Tag und im Besonderen für mich haben wird.

Doch zunächst macht Schatzi gute Miene zu ihrem schlecht gelaunten Ich und wir gehen wie jeden Morgen alleine Frühstücken. Den bereits erdachten und um jeden Preis zu übersetzenden Plan der besten aller Ehefrauen behält sie wie alle anderen essentiellen Informationen für sich. So sorgt die Göttergattin zu allgemeiner und ständiger Verwirrung, was wiederum dazu führt das ihr Status als Alphamutter, die wesentliche Infos monopolmäßig alleine ihren Untergebenen nach Laune zur Verfügung stellt, nie und zu keinem Zeitpunkt in Frage gestellt wird.

Nichts ahnend sitze ich neben ihr in einem Cafe´ und ich versuche mit einem Cappuccino langsam wach zu werden. Ganz beiläufig, fast nebensächlich verkündet Schatzi, sie wolle nur kurz und ganz unverbindlich in den Papierladen gleich hier um die Ecke. Jener Laden in dem wir bereits 2x waren und dort für 80Euro ausgiebig konsumiert haben. Ok denke ich in meiner recht einfachen männlichen Art und frage mich was es denn Neues gäben könnte, in dem 12qm kleinen Lädchen. Die werden doch wohl kaum ihr gesamtes Sortiment seit gestern neu gestaltet haben? Also rein und raus - Verweildauer maximal 5min. Das ist mein Plan. Wie weit unsere Vorstellungen auseinanderliegen ahne ich noch nicht.

Nach weiteren 15min, am Bodensatz meines Cappuccinos angekommen ist Schatzi nervös und fordert mich zu mehr Unternehmenslust auf. Ich bin mental noch nicht so weit, bezahle aber das Frühstück und folge ihr einfach in Richtung Papierladen, immer noch nicht wirklich wach - bin einfach müde und fühle mich wie ein Zombi aus „The walking death“. Kurz vor dem Laden mache ich aus meiner Sicht einen konstruktiven und meinem mentalen Zustand passenden Vorschlag. „Schatz, ich warte dann mal draußen auf den Bank.“ In dem Moment wird mir schlagartig bewusst das war wohl nicht der richtige Vorschlag. Wenn Blicke töten könnten, würde ich nun bereits am Boden liegen und mit eine paar Zuckungen würde ich mein Leben aushauchen. Ich habe mit meiner unbedachten Äußerung einen schwerwiegenden Fehler begangen. Die Hölle wäre jetzt, ein weitaus angenehmerer Ort. Es ist aber zu spät für Entschuldigungen. Und meine Versuche die Situation zu retten werden scheitern. Die beste aller Ehefrauen verlässt zielstrebig den Papierladen und geht ohne mich eines Blickes zu würdigen an mir vorbei Richtung Apartment.

Aus und vorbei und Ende! Ab jetzt ist der Tag gelaufen. Was bleibt ist all die verbalen Stiche demutsvoll über sich ergehen zu lassen. Ein unendlicher Hindernis Lauf, um das Herz der besten aller Ehefrauen zurück zu erobern, hat begonnen. Erfolgschancen in den nächsten 4Stunden praktisch null.


Shinzi Katoh Bazel

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