Mode made in Germany

Die klassische deutsche Bekleidungsindustrie ist in einer Krise.

Der Grund mag sein das in vielen deutschen Bekleidungsunternehmen vor allem deutsche Produktentwickler sitzen und so gar nicht verstehen, was die Endverbraucher haben möchten.

Da werden zum einen aus mangelnder Kreativität Produkte eines spanischen Fast Fashion Herstellers einfach kopiert und in der Regel dann 9 Monate später für einen höheren Preis als das Original auf die Fläche gebracht. Und zum anderen wird krampfhaft versucht eigene Trends zu kreieren. Wie aktuell der Trenchcoat einer deutschen mittelmodischen Marke. Der Trench ist eh kein einfaches Bekleidungsstück, davon kann so manch erfahrener Einzelhändler berichten. Schaut man in die deutschen Innenstädte werden diese von Heerscharen von Steppjacken dominiert. Warum? -weil ein Trench eben vollkommen unpraktisch ist und zu dem nur an idealen Figuren gut aussieht. Und die haben die wenigsten Deutschen - gehören wir doch mittlerweile zu den Dicksten in der Welt.

Außerdem werden relevante Zielgruppen einfach ignoriert. In Deutschland hat knapp jede vierte Person einen Migrationshintergrund. Und wer schon mal weiter gekommen ist als zum Designer Outlet nach Roermond wird festgestellt haben das sich vor allem Frauen in anderen Ländern wesentlich femininer und modischer anziehen als die durchschnittliche deutsche Frau.

Und so wird die deutsche Bekleidungsindustrie vermutlich eines der ersten Opfer der Klimaerwärmung werden, wenn sie nach wie vor im Januar Sommerware liefert und im November wenn es endlich kalt wird ihre Winterjacken zu Schleuderpreisen versucht zu vermarkten weil diese seit August unberührt hängen.